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Erster ungewöhnlicher Hepatitisfall bei Kind in Deutschland

In den vergangenen Wochen häufen sich Meldungen über Hepatitisfälle bei Kindern. Jetzt ist auch ein Fall in Deutschland öffentlich geworden. Als mögliche Ursache gelten Adenoviren.

Mehr als 190 Fälle von Hepatitis bei Kindern wurden in den vergangenen Wochen in mehreren Ländern gemeldet. Jetzt wurde auch ein Fall in Deutschland bekannt. Warum die Leberentzündungen aktuell gehäuft auftreten, ist noch unklar. Eine Ursache könnten Adenoviren sein.

Hepatitis bei Kindern: Erster Fall in Deutschland gemeldet
Der jetzt in Deutschland veröffentlichte Fall von Hepatitis bei einem Kind entspreche der Falldefinition der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wie spiegel.de berichtet. Darin sind Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren eingeschlossen, die eine bestätigte Leberentzündung und erhöhte Leberwerte haben – bei denen aber keiner der Hepatitis-Erreger A, B, C, D oder E nachweisbar ist.

Beginn der Erkrankung war bereits im Januar, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilt, ohne nähere Angaben zum konkreten Fall zu machen. Derzeit lägen Fachgesellschaften und Kinderkliniken keine weiteren Hinweise auf Fälle oder Häufungen in Deutschland vor. Ärztinnen und Ärzte werden aber um erhöhte Aufmerksamkeit und das Melden von Verdachtsfällen gebeten.

Großbritannien meldete zuerst mehrere schwere Hepatitis-Fälle bei Kindern
Schwere Hepatitis-Fälle – bis hin zu Lebertransplantationen – bei Kindern waren zunächst aus dem Vereinigten Königreich gemeldet geworden. Hepatitis-Viren A bis E, typische Auslöser, wurden jedoch nicht gefunden. Nach Angaben des RKI sind inzwischen 114 Fälle in Großbritannien bekannt, zehn betroffene Kinder benötigten eine Lebertransplantation. Aus EU-Ländern und den USA wurden vereinzelt Erkrankungen gemeldet, insgesamt sind weltweit derzeit rund 190 Fälle bekannt.
Adenoviren möglicher Auslöser
Die konkrete Ursache, der zum Teil schweren Hepatitis-Fälle, ist nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC weiterhin unklar. Untersuchungen dazu liefen derzeit in den betroffenen Ländern, sagte ECDC-Direktorin Andrea Ammon. Die bisherigen Analysen deuten eine Verbindung zu Infektionen mit Adenoviren an.

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In vielen der jetzt gemeldeten Hepatitis-Fälle seien Adenoviren eines bestimmten Serotyps „41F“ nachgewiesen worden, so das RKI. Adenovirus-Infektionen treten demnach häufig auf und seien primär eine leichte Erkrankung mit erkältungsähnlichen Symptomen, Erbrechen und Durchfall oder auch Bindehautentzündungen. „Bei den meisten Menschen, die sich mit einem Adenovirus infizieren, kommt es zu keinen Komplikationen. Adenoviren verursachen zwar in der Regel keine Hepatitis, doch handelt es sich um eine bekannte seltene KomNeue Variante des Adenovirus
Ursache der Fälle in Großbritannien könnte laut RKI eine neue Adenovirus-Variante sein. Durch Pandemie-Effekte könnten gerade jüngere Kinder besonders empfänglich sein, hieß es.

Die Zahl der bisher bekannten Fälle in der EU lasse sich nach Einschätzung der RKI-Expert*innen nur schwer einordnen. Zwar berichteten einzelne Länder über mehr betroffene Kinder, eine wesentliche Rolle könne aber auch die erhöhte Aufmerksamkeit spielen. Die Falldefinition sei auch noch zu unspezifisch. Im Nachhinein könnte sich zeigen, dass einige Fälle doch nicht Teil des Ausbruchs sind. Insgesamt sei jetzt Geduld gefragt, bis weitere Ergebnisse vorliegen, sagte Christoph Sarrazin, Vorstandsmitglied der Deutschen Leberstiftung, auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.

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